Fotos: Mike Anen – 21. Mai 2017
Rund 50 Personen waren dem Aufruf von „Koplescht – fréier an hott“ und SICONA gefolgt und haben am 21. Mai einen sonnigen Nachmittag in der Natur rund um die Brideler Gipsweiher verbracht. Fachkundige Erklärungen gab es sowohl zum geschichtlichen Hintergrund des ehemaligen Gipsabbaus als auch zur Pflanzen- und Tierwelt im Klingelbachtal.
Die Teilnehmer wanderten zum Teil auf dem früheren Lorenweg, auf dem die Gipsbrocken aus den Galerien bzw. dem Tagebau zur Gipsmühle gefahren wurden. Ein Minenunglück 1907, bei dem ein Arbeiter getötet wurde, bedeutete das Ende des Gipsabbaus unter Tage.
Heute klingt es unglaublich, doch als in den 1930er Jahren das Areal mitsamt großer Ländereien in der heutigen Ortschaft Bridel zum Verkauf stand, fanden sich keine Käufer für die Grundstücke in Bridel. Als Kuriosität sei erwähnt, dass in den Wintermonaten Eis aus den zugefrorenen Weihern, die ursprünglich zur Speisung der Gipsmühle angelegt worden waren, ausgebrochen und mit Pferdefuhrwerken nach Eich in die Brauerei gebracht wurde.
Auf dem Rundweg erfuhren die interessierten Teilnehmer Wissenswertes über den Lebensraum Wald, in dem sich unter anderem viele Spechtarten wohl fühlen. Außerdem wurden typische Kräuter und ihre Nutzung sowie mehrere Orchideen vorgestellt. An den Weihern konnten die Besucher Molche und Libellen von nahe betrachten.
Zum Abschluss besuchte die Gruppe das Anwesen „Ferme du Klingelbour“. Dort unterhält die Familie Worré auf rund 12 ha eine der größten Obstwiesen der Region. 2016 wurde der Betrieb komplett auf Biolandwirtschaft umgestellt. So konnten die Teilnehmer bei einem Glas „Bio-Viz“ ihre Erlebnisse Revue passieren lassen.